Concordia-Park: BA will „grüne Fuge“ mit Gärten erhalten – Treffen mit Staat und Stadt geplant
Die Bürger kämpfen weiter um den Erhalt des Concordia-Parks, obwohl alle Mietverträge zum Jahresende aufgekündigt wurden. Dazu wurde eine Online-Petition eingerichtet.
Gern Jetzt muss es schnell gehen, sonst droht den Kleingärtnern und der Wirtin des Gasthauses im Concordia-Park nach aktueller Vertrags- und Rechtslage zum Jahresende die Räumung und der Abbruch aller Aufbauten auf dem Gelände. Das zu verhindern, hat für der BA Neuhausen-Nymphenburg im Moment oberste Priorität. Der Unterausschuss (UA) Bau hat deshalb in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, so bald wie möglich verschiedene beteiligte Stellen von Stadt und Staat sowie die betroffenen Pächter auf dem Concordia-Gelände und den benachbarten städtischen Kleingartenverein an einem „Runden Tisch“ zu versammeln.
Das Ziel: die Rückbauforderung abzuwenden, eine Interimslösung für die nächsten Jahre zu finden und zu fördern sowie ein Gesamtkonzept für den Erhalt von Park und Kleingärten zu erarbeiten. Über diese einstimmige Empfehlung des Bauausschusses hat das BA-Plenum nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe befunden.
Zwangsräumung des Concordia-Parks: Mietverträge zum Jahresende gekündigt
Zur Ausgangslage: Bisher hatte der Männergesangverein Concordia das Gelände an der Landshuter Allee 165 vom Freistaat gepachtet und sowohl an die Gaststättenbetreiber als auch an 38 Kleingartenpächter dort untervermietet. Mit der Auflösung des Gesangvereins im Juni wurden diese Mietverträge zum Jahresende gekündigt. Kleingärtner und „Wally“-Wirtin Marion Zierer kämpfen jetzt gemeinsam um den Erhalt des Concordia-Parks, denn der Freistaat erwägt, dort Wohnungen zu bauen.
Laut Flächennutzungsplan ist das Areal derzeit als Grünfläche ohne Baurecht ausgewiesen. „Es müsste ein Bebauungsplan aufgestellt werden“, teilte BA-Chefin Anna Hanusch (Grüne) dem Bauausschuss mit. Und sie bezog klar Position: „Wir möchten, dass der Zusammenhang an Grünflächen und Parks dort erhalten bleibt.“ Die öffentliche Concordia-Anlage grenzt direkt an den Taxispark und eine städtische Kleingartenanlage. Hanusch sprach von einer „grünen Fuge“ für den Stadtteil und fände es „absurd“, Einrichtungen abzureißen, bevor überhaupt klar sei, ob und gegebenenfalls in welchem Maß dort Wohnungsbau geplant werde.
Zwangsräumung des Concordia-Parks: Online-Petition soll Vorgehen verhindern
Sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden, würde das nach den Erfahrungen von Gudrun Piesczek (CSU), Vorsitzende des UA Bau, mindestens fünf bis sechs Jahre dauern. Grundsätzlich fände sie einen Bebauungsplan sinnvoll. „Er kann ja auch der Sicherung der Gärten und des Parks dienen“, sagt sie. In der Zwischenzeit würde es der BA begrüßen, wenn der neu gegründete Kleingärtnerverein dort als Pächter fungieren könne.
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Das wollen auch die „Gartenfreunde Gern 2022“, bestätigt der zweite Vorsitzende Richard Schildberger. Mit Wirtin Marion Zierer haben sie jetzt eine Online-Petition gestartet. Der Titel sagt alles: www.openpetition.de/petition/online/rettet-mit-uns-den-concordia-park-kampf-um-die-gruene-oase-in-gern.
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