25.02.2024, 18:58
Spitzentrio im Fernduell
Die 2. Handball Bundesliga absolviert ihren 22. Spieltag. Beim Dreikampf an der Spitze kam es Samstag zu einem Fernduell, doch keiner patzte. Der Abstiegskampf startete schon am Freitag, am Sonntag gewann Bayer Dormagen dann ein direktes Duell.
Die 2. Handball-Bundesliga absolvierte ihren 22. Spieltag kompakt am Wochenende. Am Freitag startete das Unterhaus mit drei Partien. Unter anderem musste GWD Minden im Heimspiel gegen den Siebten HC Elbflorenz eine deutliche Pleite hinnehmen. Im Abstiegskampf punktete parallel der Dessau-Roßlauer HV im Heimspiel gegen den Achten VfL Lübeck-Schwartau. Zudem sicherte sich der VfL Eintracht Hagen im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen zwei Punkte in einer spannenden Partie.
Am Samstag wurden vier Partien ausgetragen, das Spitzentrio lieferte sich ein Fernduell. Spitzenreiter 1. VfL Potsdam kämpfte sich zum 31:30 beim HSC 2000 Coburg, der Zweite SG BBM Bietigheim deklassierte den TV Hüttenberg mit 39:27 und der Dritte Hamm-Westfalen nahm beim TuS Vinnhorst mit einem 34:24-Sieg zwei Zähler mit.
Vierte Partie am Sonnabend war das NRW-Duell zwischen dem TuS N-Lübbecke und TUSEM Essen. Hier konnten die Gäste sich mit 28:27 behaupten und wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt sammeln. Vor dem direkten Duell mit Minden am kommenden Spieltag beträgt der Vorsprung auf die Ostwestfalen nun acht Zähler.
Am Sonntag gab es noch zwei Partien, unter anderem das Kellerduell zwischen Schlusslicht EHV Aue und dem TSV Bayer Dormagen, das die Hausherren mit 24:33 klar verloren. Darüber hinaus standen sich mit dem TV Großwallstadt und der HSG Nordhorn-Lingen zwei Teams gegenüber, die bislang 20 Pluspunkte sammeln konnten - auch hier verloren die Hausherren mit 35:39.
"Es ist schon beeindruckend, wie sie aus der Winterpause gekommen sind. Sie hatten zuletzt eine überragende Torhüterleistung, spielen eine sehr intensive und aggressive Abwehr. Zudem verfügen sie über ein gutes Tempospiel und agieren im Positionsspiel mit klaren Aktionen", hatte DRHV-Coach Uwe Jungandreas vor dem Spiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau gewarnt. Am Ende hatten aber die Hausherren beim 32:29 (17:14)-Sieg den längeren Atem.
Die ersten 15 Minuten hatten noch den favorisierten Gästen gehört, die sich immer wieder einen hauchzarten Vorsprung erarbeiteten. Dann geriet das Team von David Röhrig ins Hintertreffen, bis zur Pause hatte sich Dessau auf drei Treffer abgesetzt. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Gastgeber dann die sonst in dieser Saison so seltene Souveränität und ließen Lübeck nicht mehr herankommen. Timo Löser und Leon Ciudad Benitez waren mit je sechs Treffern die besten Werfer ihrer Mannschaften.
Der VfL Eintracht Hagen hat die starke Form bestätigt und einen hauchzarten Sieg gegen die Eulen Ludwigshafen eingefahren. Am Ende behaupteten die Gastgeber ihren 14:13-Halbzeitvorsprung in einer hochspannenden Begegnung bis zur Schlusssirene. 30 Sekunden vor Schluss hatte Hakon Dadi Styrmisson mit dem Tor zum 30:28 beide Punkte eingetütet, die Gäste konnten nur noch zum 30:29 verkürzen.
Mit fünf Treffern war der Isländer nach Philipp Vorlicek bester Werfer seiner Mannschaft, bei den Eulen hatte Jannek Klein sieben Mal eingenetzt. Auch das Torwartduell ging an die Gäste, Mats Grupe und Ziga Urbic parierten zusammen 15 Bälle. Für Hagen zeichnete sich Maurice Paske zehn Mal aus.
Der rasante Abwärtstrend von GWD Minden setzte sich auch im Duell mit dem HC Elbflorenz fort. Trotz einer starken Phase unterlagen die Ostwestfalen gegen die aufstrebenden Sachsen am Ende erneut überdeutlich. Dabei hatten sich die Hausherren nach dem 4:8 (20.) sogar noch auf 13:13 (33.) zurückgekämpft. Auch die frühe rote Karte für Mindaugas Dumcius stellte einen Nachteil für die Gäste dar.
Im zweiten Durchgang spielten die Dresdener das Heimteam dennoch an die Wand. Auf die 15:14-Führung der Mindener folgte ein Zwischensprint der Gäste bis zum 17:22 (47.). Diesen Vorteil ließen sich die Gäste dann nicht mehr nehmen und zogen gnadenlos bis zum 21:31-Endstand davon.
Nach gutem Saisonstart war TUSEM Essen nach unten durchgereicht worden, mit dem 28:27 beim TuS N-Lübbecke gelang dem Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet nun ein Befreiungsschlag. Die Partie war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe, Essen konnte sich Mitte der zweiten Hälfte mal auf drei Tore lösen. Alex Schoß war mit fünf Toren Toptorjäger der Gäste, für Lübbecke traf Fynn Hangstein (8/5) am besten.
Die SG BBM Bietigheim zeigte dem TV Hüttenberg auch noch ohne den kurzzeitig nachverpflichteten Torhüter Mohamed Aly die Grenzen auf und feierte ein deutliches 39:27 (21:14). Die Mittelhessen konnten in einer temporeichen Partie nur bis zum 10:9 (16.) mithalten, mussten dann abreißen lassen. Keeper Fredrik Genz glänzte mit 12 Paraden, Toptorjäger waren Alexander Pfeifer (9) und Dominik Claus (6).
Überzeugend agierte auch der ASV Hamm-Westfalen mit 34:24 (16:12) beim TuS Vinnhorst. Dabei steckte man auch die Rote Karte gegen Fabian Huesmann (49.) mühelos weg. Die abstiegsbedrohten Niedersachsen hatten nach einem Blitzstart mit 5:1 vorne gelegen, Hamm war aber schon beim 9:9 auf Augenhöhe und riss anschließend mit einem überragenden Keeper Marcos Colodeti (21 Paraden) die Kontrolle an sich. Toptorjäger war Nico Schöttle mit 11 Toren.
Viel Mühe hatte hingegen Spitzenreiter 1. VfL Potsdam, um sich am Ende mit 31:30 (17:14) beim HSC 2000 Coburg durchzusetzen. Toptorjäger Max Beneke hatte mit seinem neunten Treffer zum 31:27 (57.) für eine Vorentscheidung gesorgt, doch die Franken gaben nicht auf.
Mehr als Ergebniskosmetik blieb den Hausherren aber nicht, auch Mikael Helmersson konnte mit seinem neunten Tor zum Endstand einnetzen. Die Schlussphase spiegelt auch den Spielverlauf wieder, Potsdam zog zunächst bis auf vier Tore weg und Coburg kämpfte sich immer wieder zurück in die Partie.
Der TV Großwallstadt musste sich vor heimischer Kulisse mit 35:39 geschlagen geben. Die HSG Nordhorn-Lingen drückte der Partie früh den Stempel auf, die Grafschafter steckten auch die Rote Karte gegen Nebojsa Simovic (16.) weg, auch wenn Großwallstadt den bis dahin herausgespielten Drei-Tore-Rückstand (7:10) beim 13:13 (22.) wieder aufgeholt hatte.
Die HSG aber antwortete direkt mit einer Viererserie und kontrollierte fortan das Geschehen. Im zweiten Spielabschnitt baute man die Führung bis auf sieben Tore (22:29) aus. Großwallstadt bewies noch einmal Moral, verkürzte bis auf zwei Tore (32:34). Mehr gelang nicht, in der Schlussminute sollte Tarek Marschall mit einem Doppelpack sein Torekonto auf zehn Treffer aufstocken.
Kellerduell in Lößnitz, der EHV Aue empfing den TSV Bayer Dormagen und verpasste mit dem klaren 24:33 (15:18) noch einmal ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. Die Rheinländer hingegen verdoppelten ihren Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, hat auf GWD Minden nun schon vier Zähler Vorsprung.
Dormagen, das in Jan Reimer (8) und Sören Steinhaus (6) seine Toptorschützen hatte, lag nur in der Anfangsviertelstunde zurück. In den Schlussminuten der ersten Halbzeit sollte sich das Team von Matti Flohr schon mit drei Treffern zum 15:18-Halbzeitstand lösen und dann im zweiten Durchgang die Führung konsequent ausbauen. Bei Aue erzielte Sebastian Paraschiv (8/2) die meisten Tore.
mao, Christian Stein