1. Nachrichten
  2. Unterhaltung
  3. Kino & TV
  4. Rowan Atkinson: „Mr. Bean ist eher naiv als dumm“

Rowan Atkinson: „Mr. Bean ist eher naiv als dumm“
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
19
  • FOCUS-online-Autor

Rowan Atkinson über die Schwierigkeit, immer komisch zu sein, über „Dr. Jeckyll & Mr. Hyde“ und die Zukunft von Mr. Bean.

FOCUS Online: Wie schwer ist es, Mr. Bean nach so vielen Jahren neue Facetten abzuringen?

Rowan Atkinson: Es wird bestimmt nicht einfacher, aber auch nicht so viel schwieriger. Diese Figur ist mir nie leichtgefallen, sie hat immer Stress und Beklemmungen hervorgerufen. Das Schönste ist, wenn man an einem neuen Drehbuch arbeitet und sich mit ein paar Freunden neue Ideen ausdenkt. Problematisch wird es, wenn man mit einer Crew von 120 Leuten irgendwo in der französischen Provinz steckt und diese Gags zum Leben erwecken muss – immer mit dem Hintergedanken, dass irgendjemand ein paar Millionen Dollar locker gemacht hat, um damit einen hoffentlich erfolgreichen Film zu drehen.



FOCUS Online: Hat Mr. Bean schon einmal so sehr von Ihnen Besitz ergriffen, dass er quasi übermächtig wurde?

Atkinson: Nein, ich lebe nicht den ganzen Tag oder beim Essen mit dieser Figur. Ich spiele ihn immer nur während einer Filmszene. Mir erzählte jemand, dass Forest Whittaker in seiner Rolle als Idi Amin so sehr aufging, dass er sie von morgens bis abends verkörperte. Das ist mir mit Mr. Bean noch nie so gegangen. Vielleicht liegt es daran, dass ich ihn so gut und so lange kenne. Es macht Spaß, diesen Kindskopf zu spielen. Mr. Bean ist ja nicht blöd, sondern eigentlich ziemlich clever. Er macht halt viele Dinge, die sich für Erwachsene angeblich nicht gehören. Ich denke, er ist eher naiv als dumm.


FOCUS Online: Können Sie als Mr. Bean Dinge tun, die Sie gern möchten, aber im normalen Leben eher nicht tun würden?

Atkinson: (lacht) Es gibt sicher ein gewisses Maß an Fantasie, wenn ich ihn spiele. Das gilt wohl für jeden Schauspieler, nicht nur für mich. Vor ein paar Jahren spielte ich in der Komödie „Johnny English“ einen Spion. Es macht höllisch Spaß, einen solchen Typen zu mimen. Aber wirklich komisch wird es, wenn ich z. B. eine Signierstunde als Mr. Bean mache. Da spürt man diese eigenartige Freiheit, alles tun zu dürfen, denn man ist ja nicht man selbst, sondern dieser verrückte Typ. Andrerseits empfinde ich so viel Verantwortung, dass Mr. Bean nicht zu sehr über die Stränge schlägt.

FOCUS Online: Also kein Dr. Jeckyll & Mr. Hyde?

Atkinson: Nein, zumindest ist mir das bisher nicht aufgefallen.

FOCUS Online: Würde Sie eine Doppelrolle wie „Dr. Jeckyll & Mr. Hyde“ reizen?

Atkinson: Das wäre bestimmt interessant. Allerdings habe ich nicht das Bedürfnis, eine „ernsthafte Rolle“ um ihrer selbst willen zu spielen. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich irgendetwas beweisen müsste. Mir macht es Spaß, Komödien zu spielen und in die Haut einer solchen Figur wie Mr. Bean zu schlüpfen.

FOCUS Online: Was hat es mit dem Gerücht auf sich, dass dieser Film der letzte mit Mr. Bean sein soll?

Atkinson: Das ist gut möglich. Sehen Sie, das Problem ist, dass ich irgendwann zu alt sein oder zu alt aussehen werde, um diese Figur spielen zu können. In diesem Film habe ich in körperlicher Hinsicht alle Anforderungen gemeistert, die ich mir gestellt hatte. Aber ob ich das noch in drei Jahren kann, ist wirklich fraglich. Außerdem finde ich, dass Mr. Bean nicht zu alt sein darf. Aber man sollte niemals nie sagen. Wir werden sehen.

Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch