Wunderschöne neue Prachtkärpflinge

Wunderschöne neue Prachtkärpflinge

Beschreibung Titelbild: Aphyosemion herzogi „Zomoko“: Männchen und Weibchen aus Gabun.

Vier Arten aus Äquatorialguinea beschrieben

Text & Fotos: RUDOLF POHLMANN


Drei Neubeschreibungen bei den Prachtkärpflingen gab es aus dem Hochland von Äquatorialguinea. Aus der Herzogi-Gruppe wurde die neue Art Aphyosemion mitemelense beschrieben, mit einer kleinen Verbreitung am Fluss Mitemele an der Grenze zu Nordgabun. Der Name dieser neuen Aphyosemion-Art entstand nach dem Fluss Mitemele.
Die Herzogi-Artengruppe besteht zurzeit aus drei Arten: Aphyosemion herzogi, A. bochtleri, A. mitemelense und eventuell noch aus einigen nicht beschriebenen Spezies. Verbreitet sind sie in Gabun und Äquatorialguinea.
Für zwei weitere Arten aus der Untergattung Mesoaphyosemion gab es eine Erstbeschreibung: Aphyosemion losantosi und A. montealenense. Beide neue Arten sehen A. maculatum aus Gabun sehr ähnlich. Obwohl die beiden neuen Arten sehr nahe beieinander vorkommen, deuten DNA-Ergebnisse auf keine enge Verwandtschaft hin.
Unterscheiden kann man sie an den dunklen Flecken auf den Körperflanken. Bei A. losantosi nehmen die Körperflecken etwas an Größe ab und bei A. montealenense sind nur noch Punkte und einige Striche zu erkennen. Die neue Art A. montealenense kommt am südöstlichen Fuß des Berges Monte Alén in einer Höhe von ca. 690 Metern vor.
Etymologie: Der Name kommt vom höchsten Berg Äquatorialguineas, Monte Alén. Zu Ehren von Félix Losantos wurde der zweite Fisch benannt, A. losantosi. Er ist derzeit mit einer Verbreitung etwa sechs Kilometer nördlich und südlich vom Bisun bekannt, entlang der Straße von Niefang nach Bicurga in Zentraläquatorialguinea.

Aphyosemion maculatum „ABDEK 2012/494“ aus Gabun.

Aphyosemion mitemelense „GEGVP 2016/9“ aus Äquatorialguinea, gefangen von Adolfo González, Carlos Vizcaino und Francisco Portal.

Das Quartett González, Vizcaino, Portal und Ott hat auch diese Aphyosemion sp. aff. herzogi „Nidang GEGVPO 2018/27“ entdeckt.


Francisco J. Malumbres, Rainer Sonnenberg und Jouke R. Van der Zee sind die Beschreiber dieser drei neuen Arten. Erst im Jahre 2000 brachten einige Spanier und Holländer Aphyosemion-Populationen aus Äquatorialguinea ins Hobby. Dr. Malumbres ist bis heute Veranstalter mehrerer Sammelreisen nach Äquatorialguinea. Ihm zu Ehren wurde ein Chromaphyosemion benannt, A. malumbresi. Sonnenberg und Van der Zee sind als Autoren von zahlreichen Erstbeschreibungen bekannt. Der Versuch, die Mesoaphyosemion-Gruppierung in eine eigene Gattung zu erheben, fand allerdings in der Wissenschaft keine Zustimmung.


Aphyosemion bochtleri „Mintoun GWW 1986/11“: Ein Pärchen aus Gabun; die Fänger waren Peter Wagner und Roland Wendel.

Aphyosemion sp. aff . mimbon „Fegayong GEGUPO 2018/8“, von Adolfo González, Carlos Vizcaino, Francisco Portal und Heinz Ott in Äquatorialguinea gefangen.


aus dem Hochland

2022 wurde ein weiterer Prachtkärpfling aus Äquatorialguinea von Stefano Valdesalici und Francisco Malumbres beschrieben. Alle Erstbeschreibungen im Jahre 2022 aus „aqua, International Journal of Ichthyology“ wurden aber durch neue Richtlinien des ICZN nicht zugelassen. Vielleicht findet die Beschreibung von Aphyosemion lorai später eine Gültigkeit. Einige Fische dieser neu beschriebenen Art aus Äquatorialguinea wurden von Heinz Ott 2018 nach Deutschland mitgebracht.
Unter dem Namen Aphyosemion sp. aff . mimbon „Fagayong GEGUPO 2018/8“ wurden sie verteilt. Heinz gab mir einige Fische zum Fotografieren. Bis zur Genehmigung der Erstbeschreibung „Aphyosemion lorai, eine neue Killifischart aus dem Flusssystem Wele Provinz Centro Sur, in Äquatorialguinea“ wird er im Hobby weiter als Aphyosemion sp. aff . mimbon geführt.
All diese neuen Aphyosemion-Arten kommen aus dem Hochland Äquatorialguineas. Für eine erfolgreiche Zucht benötigen sie kühles und weiches Wasser von 18 bis 20 °C und 100 bis 200 μs. Bei Temperaturen über 20 °C laichen diese Prachtkärpflinge nicht. Ihre Laichbereitschaft kontrolliert man mit einem Wollmopp.
Sind bei diesen Dauerlaichern keine Eier bei guter Fütterung zu finden, müssen
die Wasserwerte angepasst werden. Für die Aufzucht der Jungtiere und Hälterung dieser Aphyosemion werden Temperaturen bis 24 °C gut angenommen.


Literatur

MALUMBRES, F.J. et al. (2022): Three new Killifish species (Cyprinodonti formes: Nothobranchiidae) from Equatorial Guinea. Graellsia 78 (2): e173.

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